BABYPFLEGE

Gesichtspflege. Lippenpflege. Hautpflege. Körperpflege.

DARUM IST BABYHAUT SO EMPFINDLICH

Die gesunde Haut eines Erwachsenen verfügt über eine effektive Barriere gegen schädliche Einflüsse wie Kälte oder Keime und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Körper nicht zu viel Flüssigkeit verliert. Bei Kindern, vor allem bei Babys, ist dieser Schutz jedoch noch nicht vollständig ausgebildet. Der natürliche "Säureschutzmantel" fehlt noch weitestgehend. Insbesondere die Talgdrüsen, die für ausreichend Fett in der Haut zuständig sind, arbeiten noch nicht wie bei Erwachsenen. Deshalb trocknet die Haut sehr viel schneller aus, dadurch kann sie rau und rissig, schuppig werden und jucken. Keime können dann noch leichter eindringen, die Folge sind rote, offene Stellen und Entzündungen. Um diesen Kreislauf zu vermeiden, braucht die empfindliche Haut der Kleinen ganz besondere Zuwendung und Pflege. Insbesondere auch im besonders beanspruchten Windelbereich.

WINDELDERMATITIS

Als Windel-Dermatitis bezeichnet man einen Hautausschlag in der Windelregion.
Babys oder Kleinkinder haben dabei typischerweise einen geröteten Po mit nässender Haut.
Manchmal ist die Haut zusätzlich von Pilzen oder Bakterien befallen und kann auch schuppen.
Die Keime können sich im feucht-warmen Milieu der Windel besonders gut vermehren.

Bei einer Windel-Dermatitis ist die Haut unter der Windel gerötet und sehr empfindlich. Meistens nässen die betroffenen Hautareale oder sind schuppig-trocken. Die Hautreizung breitet sich typischerweise in der Umgebung des Afters, in den Hautfalten (bei Mädchen) und in den Leisten aus. Das Baby kann gereizt sein, häufiger weinen und im Schlaf gestört sein - sowohl tagsüber als auch nachts.
In schweren Fällen einer Windel-Dermatitis bilden sich kleine Bläschen auf der Haut. Der Ausschlag kann sich auch über den Windelbereich hinaus ausdehnen.

Bei lang bestehender Windel-Dermatitis löst sich die Haut in manchen Fällen in größeren Blasen ab. Dabei entstehen schmerzhafte offene, rissige und leicht blutende Wunden. Die Hauterkrankung kann sich dann auch auf andere Körperregionen ausbreiten.

WIE ENTSTEHT EINE WINDEL-DERMATITIS?

Eine Windel-Dermatitis kann durch Reizung der empfindlichen Babyhaut im Windelbereich entstehen. In dieser Region ist die Haut des Kindes wärmer und feuchter als an den übrigen Stellen des Körpers. Jede zusätzliche mechanische Reizung, zum Beispiel längerer enger Kontakt mit Urin, Stuhl oder Seifenresten, kann eine Windel-Dermatitis auslösen.
Je länger das Baby eine nasse Windel am Körper trägt, desto größer ist das Risiko für eine Windel-Dermatitis.
Besonders leicht entwickelt sich die Hautreizung, wenn das Baby an Durchfall leidet.
Zusätzliche Hautinfektionen, wie beispielsweise ein Pilzbefall (mit Candida albicans) oder eine bakterielle Infektion (Streptokokken), können die Windel-Dermatitis verschlimmern.
Auch einige Salben und Puder können die Babyhaut irritieren und zu Windel-Dermatitis führen oder diese verstärken.

WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?

REINIGUNG
Die Reinigung der betroffenen Haut ist wichtig, damit die agressiven Reste von Urin und Stuhl die Haut nicht weiter reizen können.
Zu diesem Zweck ist es hilfreich, einmal am Tag ein Sitzbad, beispielsweise in Kamillentinktur durchzuführen. Es gibt auch andere spezielle Badezusätze die Sie in unserer Mutter und Kind Apotheke bekommen.
Nach dem Bad sollte die Haut nicht trocken gerieben, sondern nur abgetupft werden. Auch das vorsichtige Trockenfönen der Haut hat sich bewährt. Wichtig ist, dass auch die Hautfalten getrocknet werden.

VIEL FRISCHLUFT
So lange wie irgend möglich sollte ein Kind mit Windeldermatitis ohne Windel sein.
Dazu kann man eine Wolldecke ausbreiten, darauf eine wasserfeste Unterlage und darauf ein frisch gewaschenes Baumwolltuch. Dort kann das Kind dann liegen und strampeln.
Achten Sie darauf das es warm genug ist.
Diese Methode eignet sich natürlich nur für kleine Babies vor dem Krabbelalter. Bei grösseren Kindern, die mit nacktem Po in der Wohnung rumkrabbeln dürfen, riskiert man Pfützchen, aber die sollte man vielleicht für ein paar Tage in Kauf nehmen.

SCHUTZ VOR NEUEN REIZEN
Wenn die Windel dann unvermeidlich wird, muss der Po vorher ausreichend mit einer schützenden Creme versehen werden.
Dazu eignen sich Cremes, die auf der Haut einen Schutzfilm hinterlassen.
Besonders bewährt haben sich Cremezusätze wie Zink und auch Lebertran.
Bei schwerem Befall mit Candida-Pilzen braucht man häufig eine Creme mit pilztötenden Wirkstoffen, wie Nystatin, Clotrimazol oder anderen ähnlichen Substanzen. Wir beraten Sie gern!
Schwere Fälle von Windel-Dermatitis lassen sich mit einer leicht kortisonhaltigen (Hydrocortison) Salbe oder Tinktur nach jedem Windelwechsel behandeln.

THERAPEUTIKA

  • HOMÖOPATHIE

    Calendula
    Graphites
    Chamomilla
    Hepar sulfuris
    Medorrhinum
    Calcium carbonicum
    Sulfur

  • STADELMANN-MITTEL

    Windelbalsam
    Baby-Pflegecreme
    Babyöl für angegriffene Haut

  • FERTIGARZNEIMITTEL

    Badezusatz Tannolact
    Badezusatz Kamillenbad
    Balsam apolind
    Salbe Mirfulan Wund/Heilsalbe
    Salbe Adiclair Salbe
    Salbe Infecto Soor Zinksalbe
    Salbe Wala Quercus Salbe

BABYHAUT IM SOMMER

Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren sollten keinesfalls direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich. Denn sie ist noch sehr dünn und der UV-Eigenschutz der Haut muss sich in den ersten Lebensjahren erst noch entwickeln. Gleichzeitig brauchen Kinder aber auch möglichst viel Gelegenheit, sich im Freien austoben und bewegen zu können. Sie sind also naturgemäß der UV-Strahlung in besonderem Maße ausgesetzt.
In den ersten zwölf Lebensmonaten und auch noch im zweiten Lebensjahr sollte ein Kind möglichst gar keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein. Lassen Sie Ihr Kind im Schatten schlafen oder spielen und schützen Sie es auch dort zusätzlich mit leichter Kleidung und Sonnenhütchen. Unterwegs ist ein Sonnenschirm oder -segel für den Kinderwagen nützlich. Babys unter einem Jahr sollten nicht mit Sonnencreme eingecremt werden, denn es gibt keine ausreichenden Untersuchungen darüber wie chemische UV-Filter auf die empfindliche Babyhaut wirken.
Sollte es unbedingt nötig sein, Babyhaut gegen Sonne zu schützen, sollten Sie Sonnenmilch verwenden mit natürlichen Mineralien als Lichtschutz. Bei uns in der Mutter und Kind Apotheke erhältlich.

  • Unbedingt darauf achten, dass sich Ihr Baby oder Kleinkind immer im Schatten befindet
  • Auch mit Sonnenschutz, wie Schirm oder Verdeck, auf jeden Fall die pralle Sonne meiden, damit Ihr Kind nicht überhitzt wird
  • Sonnenschutzmittel im ersten Lebensjahr möglichst nicht verwenden, da sie die empfindliche Babyhaut unnötig belasten
  • Babyöl ist kein Sonnenschutzmittel, sondern fördert noch die Lichtempfindlichkeit der Haut

  • Der Kopf, insbesondere auch Gesicht, Nacken und Ohren sind sehr empfindlich. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Kind in der Sonne immer einen Hut, eine Kappe oder ein Tuch mit Schirm und Nackenschutz trägt.
  • Die Kleidung sollte luftig und nicht zu eng sein und möglichst viel vom Körper bedecken. Langärmelige Hemden oder T-Shirts und weit geschnittene, möglichst lange Hosen sind ideal.
  • Stoffe sollten sonnendicht sein. Es gibt T-Shirts, Hemden und Hosen, deren Stoffe durch besondere Webtechniken oder Imprägnierungen einen besonderen UV-Schutz bieten. Diese sollten dem "UV-Standard 801" entsprechen und der UV-Schutzfaktor (UPF) sollte mindestens 30 betragen.
  • Beim Plantschen oder Schwimmen werden Schultern und Rücken am besten durch ein T-Shirt geschützt. Allerdings bieten nicht fest gewebte Baumwoll-T-Shirts keinen ausreichenden Schutz und lassen vor allem im nassen Zustand UV-Strahlen durch. Der Stoff sollte also entweder sehr fest gewebt oder am besten mit einem UV-Schutzfaktor ausgestattet sein.
  • Schuhe sollten den Fuß - auch Ferse und Fußrücken - weitgehend bedecken.

SONNENSCHUTZMITTEL

  • Nur speziell für Kinder geeignete Sonnenschutzmittel verwenden. Cremes und Lotionen trocknen die Kinderhaut weniger aus
  • Das Sonnenmittel sollte UV-A- und UV-B-Strahlen blocken mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20
  • Alle unbedeckten Körperstellen vor dem Hinausgehen eincremen (etwa eine halbe Stunde vorher)
  • Ausreichend Sonnenschutzmittel auftragen (sonst ist der Lichtschutzfaktor nicht wirksam)
  • Bei längeren Aufenthalten im Freien wiederholt eincremen (Sonnenschutzmittel wird durch Schwitzen und Abrieb abgetragen) Die durch den Lichtschutzfaktor angegebene Schutzdauer des Mittels verlängert sich jedoch nicht.
  • Im Wasser besonders wasserfeste Sonnenschutzmittel verwenden
  • Nach jedem Baden den Sonnenschutz unbedingt erneuern
  • MUTTER UND KIND APOTHEKE

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